Ehe und Geschlechtlichkeit

■ (2. Teil) Eine wesentliche Rolle bei der Frage, wie und mit welchem hohen oder niedrigen Maß an Verantwortungsbewusstsein ein Mensch seine sexuelle Veranlagung dann im Leben gegebenenfalls praktiziert, spielt auch die Art und Weise, wie vor allem ein junger Mensch an diesen ganzen Fragenkomplex herangeführt wird. Somit ist hier die Frage nach dem geistigen Kontext angesprochen, auf welchem etwa ein Teenager erst seine entsprechende Formung erhält, welche Prioritäten er dann im Umgang mit dem entsprechenden Partner konkret setzt und welche entscheidenden Rücksichten er dabei nimmt.
Heute ist es ja in der deutschen liberalen Gesellschaft und den entsprechenden Medien, die ja die sogenannte „öffentliche Meinung“ bilden und dann auch die breiten Volksmassen entsprechend beeinflussen, praktisch ein unerschütterliches und unanfechtbares „Dogma“, dass jeder praktisch alles dürfe. Bereits im zarten Alter wird den Kindern und Jugendlichen in der Schule und durch die Medien massiv suggeriert, man dürfe nicht nur sämtliche sexuelle Praktiken ausprobieren und ausleben, sondern solle das sogar tun, um eben nicht als „rückständig“ und „altmodisch“ zu gelten und somit auch nicht vor allem vor seinen Altersgenossen als biederer Außenseiter dazustehen und sich als solcher blamieren zu müssen. Die einzige offizielle Einschränkung bestünde demnach nur darin, dass man da nichts gegen den Willen des anderen tun und – um vor allem eine Schwangerschaft und eventuelle Ansteckung durch AIDS zu vermeiden – unbedingt Verhütungsmittel benutzen solle. Sonst lebe man sich aus, wie man will und mit wem man will.
Analog sieht es diesbezüglich auch in vielen anderen sozusagen westlich geprägten Ländern Europas und der Welt aus. Begriffe wie „Treue“ und „Verantwortungsbewusstsein“ kommen bei dieser Sicht der Dinge kaum bis überhaupt nicht vor – es stehe halt unbedingt das uneingeschränkte sexuelle Vergnügen im Vordergrund!
■ Mir ist ein Fall bekannt, in welchem ein verantwortungsbewusster Pädagoge, Leiter eines Kinderheims in einem europäischen Land mit einer praktisch gänzlich atheistischen gesellschaftlich-politischen Elite, als einziger von allen seinen Kollegen als Kinderheimleiter entschieden hat, dass auf dem unter seiner Verantwortung stehenden Kinderheim keine Verhütungsmittel an die Jugendlichen ausgeteilt werden. Sonst würde man ihnen diese Mittelchen sozusagen problemlos geben, damit es halt weder zu einer Schwangerschaft noch zu einer AIDS-Ansteckung komme.
Von Personen im betreffenden darüberstehenden Ministerium jenes Landes auf diese Sache angesprochen, hat dieser Pädagoge geantwortet, dass er es gerade aus erziehungsrelevanten Gründen nicht verantworten kann, seinen Jugendlichen Verhütungsmittel zu verabreichen. Denn würde das passieren, würden sie ja kaum ein hinreichendes Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit ihrer Geschlechtlichkeit entwickelten (können), weil sie ja dann praktisch keinen Gedanken daran verschwenden würden, welche eventuell sogar schwerwiegenden Folgen aus ihren entsprechenden Taten entstehen könnten! Denn die betreffenden Verhütungsmittel (ob für Mädchen oder für Jungen) würden ihnen ja suggerieren, dass alles möglich und erlaubt sei – ohne zu lernen, an irgendwelche Konsequenzen zu denken bzw. unbedingt auch Rücksicht auf andere wichtige sachrelevante Umstände zu nehmen!
Natürlich wissen wir nicht, ob sich die betreffenden Jugendlichen jene Verhütungsmittel nicht eventuell anderswo besorgen. Viele Erwachsene halten es heutzutage ja geradezu für eine „Diskriminierung“, die Jugendlichen solcher Mittelchen zu „berauben“. Sollten sie ja bereits im zartesten Teenager-Alter ebenfalls ein sog. „vollwertiges“ Sexualleben führen können – wie primitiv wird da über den Menschen gedacht, als würde er nur als ein rein lustorientiertes Wesen definiert werden!
Aber jene Kinderheim-Bewohner haben dann dennoch wenigstens davon gehört, dass an sie seitens ihrer Erzieher ein ernsthafter Appell ergeht, doch möglichst ein entsprechend hohes Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit der eigenen Sexualität zu entwickeln und an die sich oft genug einstellenden schwerwiegenden Folgen der betreffenden eigenen Aktivitäten zu denken. Und das ist heute in unserer Gesellschaft auch schon viel wert.
Zumal wir auch aufgrund unserer eigenen Erfahrung nicht ganz übersehen sollten, dass der Mensch sich immer wieder mal an die guten Ratschläge erinnert, die er vielleicht gerade in seiner Kindheit oder Jugendzeit von seinen Eltern oder Lehrern zu hören bekam, auch wenn er sie zunächst vielleicht sogar komplett missachtete und nach seiner eigenen Sturheit handelte. Später, oft genug durch manche negative Lebenserfahrung klüger geworden, erinnert man sich an jene Ratschläge und orientiert sich lebensmäßig entsprechend um. Lautet ja ein bekanntes Sprichwort: Lieber später als nie!
■ Im Gespräch mit einer Bekannten, die sich ehrenamtlich in einem Verein engagiert, welcher mit schwangeren Frauen arbeitet und ihnen mit Rat und praktischer Hilfe helfen möchte, trotz mancher schwieriger Lebensumstände doch ein Ja zu ihrem Kind zu sagen und es eben nicht abzutreiben, sind einige weitere Hinweise und Argumente zur Sprache gekommen, wie sich nämlich die modern-liberalen „Dogmen“ des praktisch unbeschränkten All-Erlaubt-Seins in sexuellen Fragen oft sogar sehr negativ auf das Leben der betroffenen Menschen auswirken.
Zunächst ist da die sich dann vor allem geistig katastrophal auswirkende Abwertung der Frau zum ständig verfügbaren (Sexual)Objekt des Mannes zu nennen. Denn den jungen Burschen und dann erwachsenen Männern wird ja suggeriert, sie dürften immer und alles mit der Frau, sofern sie nur entsprechende Verhütungsmittel einsetzten, weil ja praktisch keine große Gefahr mehr bestünde, dass die Frau schwanger würde und der Mann dann als biologischer Vater entsprechend Verantwortung für sie und das Kind übernehmen müsste bzw. wenigstens den entsprechenden Druck seitens der Frau und auch der staatlichen Gesetzgebung erfahren würde. Man „dispensiert“ sich halt als Mann psychologisch sehr leicht von den möglichen Konsequenzen und trägt dann auch an die Frau die Erwartung heran, sie müsste doch unbedingt immer zu seinen Diensten sein!
Wenn man die Psyche und Seele des Menschen kennt, befürchtet man nicht ohne Grund bzw. macht tatsächlich die traurige Erfahrung, welche großen Mentalitätsdefizite sich dann daraus sehr schnell entwickeln können. Der Mann denkt dann nämlich verstärkt, ihm sei immer alles möglich und erlaubt – er müsse es sich halt nur nehmen. Und die Frau wird dazu gebracht anzunehmen, sie müsse dem Mann darin doch weitestgehend willfahren, denn sonst, wenn sie sich ihm nämlich teilweise verweigern sollte, bestünde für sie die große „Gefahr“, dass er seinen „Hunger“ anderswo, sprich bei einer anderen Frau „sättigt“, die da „williger“ sei. Im an sich sonst verständlichen Interesse, den betreffenden Mann bei sich zu halten, fühlt sich die Frau verstärkt „gezwungen“, die betreffenden „Launen“ des Mannes auszuhalten bzw. zu akzeptieren.
Dadurch degradiert sowohl die Frau verstärkt zu einem reinen Lustobjekt – auch und gerade in den eigenen Augen und im eigenen Selbstverständnis – als auch fühlt sich der Mann umso mehr „überzeugt“, dass er sozusagen ein „Hengst“ sei und es für ihn da keine wirklichen Grenzen gebe. Das trifft so natürlich nicht in jedem einzelnen Fall zu, stellt aber eine deutliche gesellschaftliche Tendenz dar!
■ Man vergesse dabei bitte auch nicht, dass gerade auch die weit verbreitete hormonelle Verhütung der Frauen (die sog. Anti-Baby-Pille) zusätzlich große seelische wie körperliche Schäden bei einem Mädchen und einer Frau anrichtet. Dieser Hormon-Cocktail ist nämlich extrem schädlich für den weiblichen Körper! Denn der Organismus stellt sich durch die Einnahme dieser Pille auf den Modus einer ständigen und unterbrochenen Schwangerschaft ein. Das ist so ähnlich, wie wenn ein Auto ständig und ununterbrochen im Vollgas und mit Höchstgeschwindigkeit gefahren würde! Da versteht man wohl von selbst, dass in einem solchen Fall der Motor viel schneller verbraucht wird und kaputt geht als bei einer vernünftigen Fahrweise.
Wenn eine Frau also künstlich und im Hinblick auf ihre Natur auf eine völlig unnötige und komplett überflüssige Weise Hormone einnimmt, dann darf man sich nicht wundern, wenn bei ihr vor allem in Bezug auf ihre seelisch-psychische Persönlichkeitsstruktur gewisse negative Veränderungen befürchtet werden können und sogar müssen. Bei einer schwangeren Frau weiß man ja allgemein, dass sie während bestimmter Phasen in diesem Zustand viel emotionaler wird und viel gereizter auf jede Kleinigkeit reagiert als sonst. Da kann eine werdende Mutter aber nichts dafür – so ist es ja von der Natur bzw. auf der Schöpfungsebene eingerichtet. Außerdem ist ja die Schwangerschaft auch in absehbarer Zeit vorbei.
Bei der Arbeit mit betreffenden Frauen stellte man tatsächlich fest, dass die für die Natur komplett unnötigerweise eingenommenen Hormone zunächst organisch ihre Leber stark belasten, denn diese künstlichen zusätzlichen Gifte müssen ja von der Leber als dem sog. Entgiftungsorgan verarbeitet werden. Bei einer regelmäßigen und über einen längeren Zeitraum erfolgenden Einnahme der Anti-Baby-Pille wirkt sich dies oft genug so aus, dass bei der Frau sowohl generell die Lebensfreude sinkt und sich Traurigkeit breitmacht und sie u.U. sogar Neigungen zur Depression entwickelt, als auch dass zunehmend speziell die sexuelle Lust deutlich abnimmt bis verloren geht. Ihr hormoneller Haushalt bzw. ihre natürlichen hormonellen Schwankungen sind ja entgegen ihrer weiblichen Natur mächtig durcheinander gebracht worden und in kompletter Disharmonie – man pfuscht ja massiv in Gottes wunderbares Handwerk hinein!
Sie hat also zwar keine große Lust mehr darauf, fühlt sich aber aus oben genannten Gründen dennoch verpflichtet, dem Mann entsprechend zu Diensten zu stehen. Dass sie sich dann dadurch immer mehr mental als reines Objekt für den Mann betrachten muss, welches halt bestimmte Handlungen eher bis weitestgehend gefühllos über sich ergehen lassen müsse, trägt wohl kaum zur Hebung ihres (uns allen an sich so notwendigen gesunden) Selbstwertgefühls bei, sondern wohl eher zur weiteren Zunahme ihrer Depressionstendenzen.
Zudem ist dann damit zu rechnen, dass auch der Mann früher oder später die betreffende sexuelle Unlust seiner Partnerin erkennt. Zu großen Freudesprüngen führt das wohl niemals. Der betreffende Frust wird dann praktisch notwendig an die Frau zurückgegeben, weil sie sich ja nicht so verhalte, wie es sein soll. Es entsteht richtig Stress in der Beziehung! Einen Beitrag zur Verstärkung der gegenseitigen (und an sich vielleicht sogar legitimen) Beziehung (einer gültigen Ehe) leistet das dann wohl kaum. Es bleibt auf seelisch-emotionaler Ebene eher ein „zerbrochener Krug“ zurück! Und die Frau macht sich dann oft selbst zum Vorwurf, sie sei keine vollwertige Frau, weil sie ja ihre auch selbst erwarteten sexuellen „Leistungen“ nicht entsprechend erbringen könne. Dann hilft dem Paar auch nicht viel, dass sie wissen sollten, ursächlich stünde da nicht ein etwaiger Unwille der Frau, sondern die Einnahme der betreffenden Anti-Baby-Pille.
Und alles nur weil man ursprünglich sozusagen „auf Teufel komm raus“ den Kindersegen verhindern und sich unbedingt sozusagen grenzenlos „ausleben“ wollte! Ja, auch solche schlimmen Folgen für die Psyche der betroffenen Menschen bzw. für die Zukunft ihrer gegenseitigen persönlichen Beziehung können sich bei anfänglichem Verlust eines entsprechenden gesunden Verantwortungsbewusstseins im Umgang mit der Sexualität einstellen, die dann die „Lösung“ aller Fragen und möglichen Schwierigkeiten irrtümlicherweise in der Benutzung von künstlichen Verhütungsmitteln sehen will. Eine solche Denkweise ist heute zwar sehr bequem und populär, letztendlich schlägt aber die Natur wie ein Bumerang hart zurück…
■ Sollte es aber trotz aller Mittelchen doch zur Schwangerschaft der Frau kommen, preist man in unserer Gesellschaft als letztes, ultimatives und definitiv „tod-sicheres“ Lösungsmittel die Abtreibung der Leibesfrucht, des Kindes an. Diese ist ja inzwischen praktisch zur Norm geworden, weil sie ja gegen alle Vernunft und Logik als ganz normal und sogar als natürlich dargestellt wird.
Dagegen sind ausgeprägte tiefe Trauer und starke Depressionen oft eine Folge für eine Frau, die ihr Kind im eigenen Mutterleib aus welchem Grund auch immer töten lässt. Schon allein jedes Tier leidet – manchmal für uns, Menschen, herzzerreißend –, wenn seine junge Nachkommenschaft zu Tode kommt, und schützt es daher mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln vor der Auslöschung von deren Leben. Und hier tut es der Mensch, eigentlich ein Vernunftwesen, selbst, willentlich und wohlüberlegt und tötet die eigene Nachkommenschaft meistens aus Gründen des vermeintlichen Erhalts oder sogar der Mehrung des eigenen „Lebensgefühls“ und „Glückes“! Dass das ein menschliches „Muttertier“ völlig unbeteiligt lassen kann, würde ja einem echten Weltwunder gleichkommen! Wozu da überhaupt versuchen, gegenteilige Märchen zu erzählen bzw. sich dem Selbst-Betrügen hinzugeben?
Es wird von unserer Gesellschaft und den ganzen liberalen Massenmedien tunlichst vermieden, dann speziell über die furchtbaren psychischen Belastungen zu berichten, die sowohl zunächst durch die Anti-Baby-Pille als auch dann noch mehr durch die Abtreibung für die Frau entstehen. Zwar ist ein solches hartnäckiges „Schweigen“ auf der einen Seite sonderbar und sogar höchst befremdend, auf der anderen Seite aber auch verständlich aus der Sicht dieser „Menschenfreunde“. Will man ja seine eigene Ideologie samt dem damit zusammenhängenden Menschen- und Weltbild auf keinen Fall in Frage stellen, auch wenn man beim unvoreingenommenen Öffnen der Augen eigentlich selbst erkennt, dass eine solche ernsthafte Hinterfragung eigentlich sogar bitter nötig wäre!
■ Schlussendlich wird aber die Frau in diesem gesamten Zusammenhang sowohl von der Gesellschaft als auch den betreffenden Männern eigentlich im Stich gelassen und muss alle daraus resultierenden und sie geistig wie körperlich belastenden Probleme oft allein „ausbaden“.
Mann und Frau werden heute von der Gesellschaft und den Medien so erzogen, sich unbedingt ausleben zu sollen, ohne die berühmt-sprichwörtliche „Rücksicht auf Verluste“. Dem Mann wird durch eine solche „Erziehung“ direkt-indirekt signalisiert, sich auf sexuellem Gebiet immer alles nehmen zu dürfen. Habe man ja Verhütungsmittel, die es nicht zum großen „Problem“ der Schwangerschaft kommen ließen. Also voll hinein ins Geschehen.
Der Frau wird gleichzeitig erklärt, auch ihr Glück bestünde in praktisch uneingeschränktem Ausleben der Sexualität. Sie solle da weder sich noch dem Mann irgendwelche Einschränkungen auflegen, sondern „vernünftig“ und „modern“ sein, in ihrem Fall zur Anti-Baby-Pille zu greifen. Dann alles picco-bello, schön und wunderbar – weder die Angst vor irgendwelchen „unerwünschten Folgen“ (Schwangerschaft) noch die Sorge davor, gegebenenfalls Verantwortung für irgendwelche (die betreffenden!) Konsequenzen übernehmen zu müssen!
Zwar schlägt dann, wie der menschliche Erfahrungswert zeigt, die Natur zuvörderst auf die betreffende Frau hart zurück (speziell wegen der Einnahme jenes Hormon-Cocktails). Aber um der angeblich höheren Interessen der eigenen un- bis antichristlichen Ideologie willen sollten diese „unappetitlichen“ und die allgemeine Laune ziemlich störenden Folgen tunlichst verschwiegen werden. Was übrig bleibt, ist, dass die Frau dann schon selbst damit irgendwie fertig werden müsse. Denn alles ja um hoher Ziele willen… (Man vergleiche dazu auch den zweiteiligen Artikel „Die Pille“ in „Beiträge“/122/123.)
Also gehe es praktisch weder den Mann noch die Gesellschaft wirklich an, wie die Frau die betreffenden harten und brutalen Konsequenzen der hochgepriesenen Ideologie der „freien Liebe“ ausbadet. So ist es bezeichnend und ein extrem trauriger Indikator für die geistige Lage in unserer Gesellschaft, dass die allermeisten Frauen sich deswegen für eine Abtreibung entscheiden, weil sie meinen, so die Beziehung mit ihrem Partner „retten“ zu können. Denn wie die betreffende oben genannte Bekannte erwähnte, liege der Prozentsatz für den Grund, der letzten Endes zur Entscheidung der Frau für eine Abtreibung angegeben wird, „bei mindestens 90%“ im entsprechenden „Drängen des Mannes“! Jedenfalls geben es die betreffenden anfragenden Frauen so an.
Zudem wird von diesen Frauen ähnlich oft gesagt, sie würden das eigene anfängliche Zögern bzw. sogar den Unwillen, die Zustimmung zur Tötung des eigenen Kindes in der Abtreibung zu geben, schlussendlich wegen der Hoffnung aufgeben, dadurch „die Beziehung zu retten“. Dass das ein Trugschluss ist, ist wohl offenkundig. Denn sie kann aufgrund ihres weiblichen Wesens weder aufhören, um ihr Kind zu trauern, noch dies weitestgehend vor ihrem Mann verbergen. Den betreffenden seine Frau zur Abtreibung drängenden Mann frustriert und ärgert dies in seiner liberal-hedonistischen Geisteshaltung dann wohl sicher. Irgendwann hat dann ein solcher Mann davon genug …und sucht sich eine andere Frau, die noch nicht mit einer solchen Problematik „belastet“ ist und bei der er sich ja „ausleben“ könne. Die leidtragende Frau bleibt mit dem großen Problem praktisch allein zurück…
Moraltheologisch gesprochen laden die betreffenden Männer und die betreffende Gesellschaft da unter Umständen sogar eine höhere Schuld und eine schwerere Sünde auf ihr Gewissen, denn sie drängen ja direkt-indirekt und somit mehr oder weniger aktiv und aggressiv eine Frau, die ihr Kind eigentlich haben und ihm das Leben schenken wollte, dazu, dieses Kind entgegen ihrer eigenen Einstellung doch umbringen zu lassen! Teilweise und in gewisser Hinsicht ist die Frau da auch mehr Opfer als Täter, auch wenn sie natürlich keinesfalls von ihrer schwerwiegenden Verantwortung für das furchtbare Geschehen der Abtreibung entbunden ist.
■ Welche Lehre aus alledem gezogen werden muss, ist wohl logischerweise die Rückkehr zu einem christlich-katholischen Menschen-, Welt- und Gottesbild! Der dringende Appell, sich unbedingt immer auch seiner schwerwiegenden Verantwortung für die eigenen Taten und deren Folgen bewusst zu werden und somit keinesfalls das „Sich-um-alles-in-der-Welt-willen-ausleben-zu-wollen“ zum Motto des eigenen Lebens zu machen, sollte an jeden v.a. jungen Menschen herangetragen werden! Weder offener noch oft durch „fromme“ liberale Sprüche verdeckter Egoismus und Hedonismus bzw. oft die totale Verantwortungslosigkeit sollten zur „Leitkultur“ unseres Denkens und Handelns erhoben werden. Nein, stattdessen sollten sowohl das christlich-katholische sittliche Ideal generell als auch in unserem Zusammenhang hier die entsprechenden Werte der Reinheit, Enthaltsamkeit, Treue und Familie speziell zur entscheidenden Motivation eines Menschen im Leben werden!
Wenn man die schwerwiegenden negativen und sich vielfältig auswirkenden Folgen der Benutzung von Verhütungsmitteln bedenkt (die wir hier bei weitem nicht vollständig zur Sprache brachten), wird man erkennen, dass man in der Gesellschaft auch auf diesem Gebiet dringend zur katholischen Ehe- und Sexualmoral zurückkehren müsste, die dem Menschen neben der Auflistung seiner entsprechenden Rechte immer nämlich auch die entsprechenden schwerwiegenden Pflichten vor Augen hält. Denn ohne ein mindest-notwendiges gesundes Maß an Verantwortungsbewusstsein verursacht der Mensch v.a. mittel- bis längerfristig viel mehr Probleme und schneidet somit viel schmerzhafter ins eigene Fleisch, als er sich das je hat erträumen können!

P. Eugen Rissling

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